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Buchrezension: Hotel Geschichte(n) weltweit

"Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen" sagte schon Matthias Claudius, deutscher Dichter und Journalist. Doch die großen Geschichten erwarten uns nicht nur unterwegs, sondern schon beim Betreten des Hostels.  Und genau da setzt der "Hotel Geschichte(n) weltweit" an. Euch erwartet eine literarische Weltreise durch Hotelzimmer und ihre Anekdoten. (Werbung, da Rezensionsexemplar)

Wonach wählt ihr eigentlich eure Hotels aus? Nach dem günstigsten Preis? Nach der besten Lage zum Strand? Autor Michael Pohl nächtigt am liebsten dort, wo die High Society aus Film, Musik oder Politik schon zu Gast war. Heraus gekommen ist der etwas andere Hotelführer "Hotelgeschichte(n) weltweit". 

"Hotel Geschichte(n) weltweit" erzählt von der spannenden Vergangenheit von 75 Unterkünften, in denen das Bett zur Nebensache wird. Denn wer denkt schon ans Schlafen, wenn er im Langham Hotel in London nächtigt - dem Hotel, in der Sir Arthur Conan Doyle nicht nur geschlafen hat, sondern in dem auch sein beliebter Detektiv Sherlock Holmes mehrfach ermittelt. Von Schokolade träumt, wer im Palmer House Hilton in Chicago absteigt. Hier erfand Inhaberin Bertha Palmer 1893 eine Süßspeise, die nicht nur in Amerika nicht mehr wegzudenken ist: Den Brownie! (mit rezept) Einen Traum hatte auch Martin Luther King. "I have a dream", sagte er im August 1963 auf einer Kundgebung in Washington. Entstanden ist seine Rede zuvor während seines Aufenthaltes im Willard Intercontinental in Washington. 

"Hotelgeschichte(n) weltweit" führt thematisch sortiert nach Leinwand und Literatur, Bauten und Bauliches, Innovationen und Innovatives, Geschichte und Geschichtliches, Schicksale und Schicksalhaftes, Prominente und Prominentes durch die vielleicht interessantesten Hotels weltweit und erzählt dabei viele Anekdoten, die mal zum Schmunzeln und mal zum Nachdenken anregen. Jedem Hotel widmet Pohl zwei bis drei Seiten zur Entstehungsgeschichte und der für das Hotel wichtigen Persönlichkeit und ihrem Erlebnis, der Anekdote. Abschließend listet er die Adresse, die Zimmeranzahl, die Sterne, Baujahr und die berühmten Übernachtungsgäste auf. Am Ende steht jeweils der Tipp, was Übernachtungsgäste im jeweiligen Hotel erleben können bzw. machen sollten. Wie wäre es z.B. mit einem Eierlikör, dem Lieblingsgetränk Udo Lindenbergs, im Hotel Atlantic Kempinski in Hamburg? Hier wohnt und malt nicht nur Deutschlands bekanntester Rocker - das Hotel diente auch schon als Kulisse für James Bond. Und wo spendierte Michael Jackson seinen Fans eigentlich heiße Schokolade? Wer erfand wo den Cocktail "Bloody Mary"? In welchem Hotel hielt sich Lady Diana an ihrem letzten Tag kurz vor dem tödlichen Unfall auf? Wo stand Mick Jagger vor dem Gericht? Und in welchem Hotel wurde eigentlich Australiens Verfassung entworfen? Antworten auf alle diese und viele weitere Fragen findet ihr in "Hotel Geschichte(n) weltweit". Anders als klassische Hotelführer liest sich Pohls Buch wie ein Roman - so ist er schließlich auch aufgebaut. Er gibt auf der einen Seite sachliche Hinweise, auf der anderen Seite kommentiert er die Ereignisse oder Erlebnisse mit einem Augenzwinkern. Euch erwartet eine literarische Weltreise durch Hotelzimmer und ihre Anekdoten. Perfekt für alle, die in den teuren Hotels der Welt nächtigen wollen, ohne das eigene Bett zu verlassen.

"Hotel Geschichte(n) weltweit" von Michael Pohl ist im Conbook Verlag erschienen und kostet 10,95 Euro. Mehr Informationen sowie ein Interview mit dem Autor und Leseproben aus dem Buch findet ihr auf der Webseite.

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