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Zu Besuch in Burg - Stadt der Türme

Die Kreisstadt Burg liegt ca. 30km von Magdeburg entfernt und war 2018 Veranstalter der Landesgartenschau und deshalb in aller Munde. Auch historisch hat die Stadt einiges zu bieten - der Beiname "Stadt der Türme" kommt nicht von ungefähr. Insgesamt gibt es fünf Türme zu bestaunen. Ein Rundgang durch die schöne historische Altstadt entlang der Türme von Burg.

Mein Rundgang startet an der Touristinformation im Bahnhof von Burg. Von dort geht es durch den Goethe Park immer gerade aus über die Kirchhofstraße und den Kreuzgang zum Weinberg. Über eine kurze Treppe kann der Gipfel des Weinbergs erklommen werden, von dem sich eine wunderbare Aussicht über den Park und die Stadt bietet. Zwei Bänke vor einem großen, schön angelegten Blumenbeet laden zum Verweilen ein. Ich habe mit so einem schönen Fleckchen Erde irgendwie gar nicht gerechnet und war total begeistert von der Aussicht. Ich hatte Glück und konnte sogar ein Klapperstorchpärchen in ihrem Nest beobachten. Die Weinreben hatten teilweise auch schon Früchte, die ich heimlicher Weise probiert habe. Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort und mir zog es den Mund zusammen, denn die Trauben waren zu sauer. Und so packte ich meine Wasserflasche wieder in meine Tasche und verließ mein lauschiges Plätzchen und ging von der Bergstraße über die Weinbergstraße hinauf zum Wasserturm. Er wurde 1902 erbaut und prägt Burgs Silhouette: Mit seinen 46m Höhe von fast überall aus zu sehen. Vom Wasserturm geht es zur

Nordstraße, auf der sich gleich zwei weitere Türme in direkter Linie vom Wasserturm befinden. Zuerst kommt der Hexenturm mit seiner Katzentreppe. Der Turm erhielt seinen Namen im 17. Jahrhundert zur Zeit der Hexenverfolgung, da hier mögliche Hexen inhaftiert wurden. Ursprünglich war dieser Turm einer der Wachtürme der im 11. Jahrhundert errichteten Stadtmauer. Die Stadtmauer ist auf diesem Stück auch sehr gut erhalten und führt direkt auf den nächsten Turm zu: Den Freiheits- bzw. Kuhturm. (Im Flyer & auf dem Stadtplan als Kuhturm bezeichnet, vor Ort auf dem Infoschild als Freiheitsturm betitelt). Er hat eine bewegte Geschichte, war schon ein Gefängnis, eine Jugendherberge, ein Tierheim und ein Lagerraum. Von hier aus geht es weiter, jedoch folgt man nicht der großen breiten Straße, die rechts um die Ecke führt, sondern geht durch die Garten ähnliche Anlage, ehe man rechts abbiegt, um dann auf den Berliner Torturm zuzulaufen. Er stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde zur Verteidigung und als Gefängnis genutzt. Mittlerweile kann man hier auch heiraten. Hier hat meine Turm-Suche geendet. Den fünften Turm, Bismarckturm, der im 19. 

Jahrhundert zu Ehren des Reichskanzlers erbaut wurde, habe ich leider weder in echt, noch auf der Karte gefunden. Und so bin ich vom Berliner Torturm die kleinen schmalen verwinkelten Kopfsteingassen hinunter bis zum Rathaus der Stadt Burg gelaufen. Mein Weg führte durch die Schulstraße an der Erinnerungsstätte Claus von Clausewitz vorbei, an dem kleinen Flüsschen Ihle entlang zur Historischen Gerberei. Von dort aus gelangt man in die Ihlegärten, die wunderschön bepflanzt sind und von denen aus man einen tollen blumigen Blick auf den Wasserturm hat. Über die Brückenstraße kommt man wieder zum Weinberg. Hier wollte ich nach einer guten Stunde Marsch durch Burgs historische Altstadt meinen Ausflug mit einem leckeren Stück Kuchen und einer Limo ausklingen lassen. Leider war das süße Café Rotfuchs bei meinem Besuch noch geschlossen. Öffnungszeiten sind 15 bis 21 Uhr von Mittwoch bis Sonntag. Ich habe hier meinen Rundgang beendet. Meine Runde ab Bahnhof ist etwa vier Kilometer lang. Ich habe dafür gute 60 Minuten gebraucht. Vom Weinberg zum Bahnhof zurück ist es ein Kilometer, bis in die Fußgängerzone nur wenige Meter. 

Geplant war, diese Route mit der virtuellen Guide-App "Burg2Go" zu gehen, mit der immer noch auf Flyern und im Internet geworben wird. Vor Ort erfuhr ich von einem Mitarbeiter allerdings, dass es die Endgeräte mit der App nur 2018 während der Landesgartenschau gab. Warum dann noch damit geworben wird (und werden darf) ist mir allerdings ein Rätsel. Aber kein Problem, denn das Oldschool-Papiermaterial gibt es nach wie vor. Die Tourist-Information der Stadt Burg befindet sich direkt im Bahnhof. Wer also mit dem Zug kommt, kann sich dort direkt den Stadtplan und eine Broschüre zu den Türmen der Stadt holen. Auf der Webseite können beide Flyer aus als PDF-Dokumente heruntergeladen werden. Ich habe sie für euch heruntergeladen und euch hier mit hochgeladen. Weitere Infos auch zum Download sowie die Öffnungszeiten findet ihr auf www.touristinfo-burg.de

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Noch mehr Eindrücke und Bilder findet ihr auf meinem Instagram-Profil in meinem Story-Highlight "Burg"

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