Rezension: Reisehandbuch - Deutschland im Winter

Einen Schneemann bauen auf Rügen? Eislaufen auf der riesigen Eislaufbahn in Köln? Schlitenfahren im Bayrischen Wald? Wie soll das gehen, wenn kein Schnee liegt? Im grauen, kalten und nassen deutschen Winter. Doch der hat auch ohne Schnee viel zu bieten! Auf rund 200 Seiten fassen Aylin und Stefan Krieger sowie viele ihrer Freunde in ihren Geheimtipps zusammen, was man im Winter in Deutschland alles erleben kann. Aufgeteilt in die vier Himmelsrichtungen Norden, Osten, Süden und Westen werden die Bundesländer entsprechend eingeteilt. So kann jeder für sich schnell finden, in welchem Teil Deutschlands er den Winter schöner machen möchte. Als geborene Rheinländerin und Wahl-Sachsen-Anhalterin haben mich natürlich vor allem diese beiden Bundesländer, als auch der Osten generell besonders interessiert. Dass es in NRW ein kleines Stück Sri Lanka in Hamm zu entdecken gibt, wusste ich zum Beispiel nicht. Sogar die "Kurz & Gut"-Tipps in Köln, haben mich staunen lassen. Wie kann ich als Markthallenfan noch nie in der Kölner Markthalle gewesen sein? Gefreut hat mich auch, das Bergische Land, meine eigentliche Heimat, zwischen den Seiten entdeckt zu haben. Wanderwege durchs Bergische Land können auch an eisig-kalten Januartagen für Staunen sorgen, wenn man den besten Blick auf den Kölner Dom hat - ohne bei 30 Grad zu sehr ins Schwitzen zu kommen.

Noch spannender war für mich der Blick auf den Osten. Ein bisschen enttäuscht war ich zwar, dass Sachsen-Anhalt nur für die Brockenbahn im Harz eine Doppelseite bekommt und sich ansonsten nur in den kleinen Adressen für?? schöne Weihnachtsmärkte findet, denn Sachsen-Anhalt ist nicht nur Wandern und Glühweintrinken (oder doch?). Aber die Ausflugstipps für die weiteren Ziele im Osten, die haben es in sich. Oder wer von euch war schon einmal Huskyfarm in Brandeburg und hat dort eine Hundeschlittenfahrt gemacht? Und wer von euch, ist im winterlich-mystischen Spreewald schon Kanu gefahren? Wer sich wie Aschenbrödel fühlen will, der muss unbedingt nach Sachen auf die Moritzburg! Doch auch auf die anderen Ecken Deutschlands im Winter macht das Buch Lust. Kurz und knapp, meist nicht mehr als auf einer Doppelseite werden die Ausflugsziele beschrieben. Passende Fotos nachen Lust auf mehr. Und an das Kapitel angrenzend, ehe es den Leser in eine neue Region verschlägt, gibt es einíge Seiten mit vielen Adressen und Tipps wie Museen oder Attraktionen wie außergewöhnliche Schwimmbäder, besondere Flohmärkte, atemberaubende Wanderwege und eben die schönsten Weihnachtsmarktadressen. Das "Reisehandbuch - Deutschland im Winter" macht Lust auf Winterspaziergänge auf Usedom, Vintage-Shopping in Hannover oder Rotweinanderungen im Winter und zeigt, dass man für außergewöhnliche Wintererlebnisse wie Husky-Schlittentouren oder Übernachtungen im Iglu nicht bis in den Hohen Norden nach Lappland reisen muss. Sondern dass man alles nur wenige Autostunden entfernt vor der Haustür findet. Und plötzlich ist der Winter in Deutschland gar nicht mehr so kalt, ungemütlich und langweilig! Das Buch ist eine absolute Empfehlung für diejenigen, die auch im Winter nicht zu Couchpotatoes werden wollen und Abenteuer erleben möchten! Wie man es aus dem Hause Reisedepeschen auch nicht anders kennt, sind die Buchseiten und das Cover liebevoll illustriert mit kleinen Zeichnungen und wunderschönen Fotos auf schönem, dicken, matten Buchpapier. Für mich als Buchfan wie immer ein großes Highlight! Und auch ich konnte neue Ideen für den Winter gewinnen - denn der ist schließlich noch einige Wochen. Also, warm anziehen und Abenteuer im Winter erleben!

Das passende "Reisehandbuch - Deutschland im Winter. Geheimtipps von Freunden" aus dem Reisedepeschen Verlag gibt es für 22 Euro. Mehr Infos zum Buch gibt es auf reisedepeschen.de