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Alles im grünen Bereich - Fettnäpfchenführer Irland

Grüne Weiden, viele Schafe, lebensfrohe Inselbewohner und vor allem: keine langen Behördengänge! Auswandern nach Irland klingt so einfach und wunderbar, zumindest im Kopf. Denn die Realität sieht ganz anders aus, wie die Berliner Jo und Micha feststellen müssen. In ihrem gedruckten Irland-Reiseblog "Fettnäpfchenführer Irland - Alles im grünen Bereich" erzählen sie ihre Erlebnisse und räumen auf mit Vorurteilen. [Werbung, Rezensionsexemplar]

Irland ist locker und lässig, die Iren gesellig und weniger regelkonform als die Deutschen - das finden die Berliner Jo und Micha nach ihren Irlandurlauben. Deshalb beschließen sie, "mal eben" nach Irland auszuwandern. Denn was soll schon passieren, in einem so wunderbaren Land wie Irland? Vor allem die Behördengänge werden einfacher sein als in Deutschland, da sind sich die beiden sicher. Und überhaupt, der ganze Papierkram in Deutschland nervt und ist überflüssig. Also nehmen die beiden ihre Sachen und wandern aus. 

Und das ist dann doch irgendwie gar nicht so einfach, wie gedacht. Vom komplizierten Bruchbuden-Häuserkauf im Niemandsland, über Zweck-WGs bis hin zu den für uns Deutsche wahnwitzig erscheinenden Wegbeschreibungen a la "Na bei Margaret, bei dem Hotel mit Bayview, an der Kreuzung, linker Weidezaun - kennst du nicht ihren Bruder, der bei der Post arbeitet?" oder so ähnlich erzählen die beiden in Reiseblogform von ihren Erfahrungen.  Unvorstellbar für uns auch folgendes Erlebnis, dass so authentisch geschildert wurde, dass ich mich beim Lesen gefühlt habe es wäre mir selbst so ergangen: Der Versuch, sich auf der Polizeiwache ab jetzt in Irland wohnhaft zu melden. Eine Meldebestätigung gibt es übrigens nicht. Die Antwort des Dorfpolizisten Brian: "Wozu? Ich weiß ja jetzt wo Sie wohnen. Mehr ist nicht nötig. Wenn also mal etwas passiert, weiß ich gleich, wo ich hin muss." Das schließt übrigens den Kreis zu den skurilen Wegbeschreibungen auf dem Dorf: Jeder kennt irgendwie jeden. 

Jedes Kapitel behandelt eine neue Erfahrung und räumt auf mit einem "typisch irischen" Vorurteil bzw. Klischee. Am Ende folgen jeweils, die teils sehr zynisch-witzigen, Kommentare ihrer Freunde in Berlin: Shane, gebürtiger Ire und Irish-Pub-Besitzer in Berlin, sowie Tina, die nach einiger Zeit in Irland sehr gerne zurück nach Berlin zog.

Der "Fettnäpfchenführer Irland" packt, wie ich finde, teilweise sehr überzogen die Klischees auf, sodass häufig beim Lesen schon klar wird, dass am Ende des Kapitels alles anders kommt, als Jo und Micha erwartet haben. Dennoch ist der etwas andere Irland-Reiseblog absolut empfehlenswert für alle, die bald auf die grüne Insel fliegen werden - egal ob für eine kurze Zeit oder erst einmal für immer. Und auch für diejenigen, die so wie ich, längere Zeit in Irland gewohnt haben, ist das Buch ein absolutes "Must Read"! Mehr als einmal habe ich mit einem Schmunzeln an mich und meine Zeit gedacht, viel zu viele Dinge sind auch mir so passiert und haben mich in schöner Erinnerung an meine eigene Zeit schwelgen und vergleichen lassen. Was Jo und Micha sonst noch auf der grünen Insel erleben und ob am Ende wirklich alles im grünen Bereich ist oder nicht, das verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht. :-) 

Sehr süß: Dem Buch lag ein kleines Lesezeichen mit "Dos & Don'ts" rund um Irland. :-)

Der Fettnäpfchenführer Irland "Alles im grünen Bereich" von Petra Dubilski ist im Conbook Verlag erschienen und kostet 12,95€. Eine Leseprobe aus dem Buch sowie ein Interview mit der Autorin findet ihr hier, auf der Seite des Conbook Verlags.

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