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Um die Welt an einem Tag - zu Besuch auf der ITB

Um die Welt an einem Tag - das geht auf der weltweit größten Tourismusmesse, der Internationalen Tourismus -Börse (ITB) in Berlin. Diese fand vom 06. bis 10. März in den Messehallen in Berlin statt. Über 180 Länder und 10.000 Aussteller laden zum Wegträumen und Planen ein. Neben Informationen zu Ländern, Fluganbietern oder Rundreisen gibt es viel buntes Programm. Ich war einen Tag für euch auf der ITB dabei.

Wenn es von Finnland nur einen Katzensprung nach Irland ist, dann ist ITB-Zeit. in 26 Hallen auf über 160.000 Quadratmetern präsentiert sich die ganze Welt nicht nur Fachbesuchern, sondern auch Reiselustigen, Weltenbummlern und all denjenigen, die noch Inspiration für den nächsten Familienurlaub suchen. Für mich startete die kleine Weltreise am Nordeingang, und somit in den skandinavischen Ländern, Großbritannien und meiner heißgeliebten grünen Insel. Es ist schön, den britischen Dialekt zu hören und sich Reisetipps für Cornwall abzuholen. AUßerdem treffe ich dort noch die Queen. Doch noch schöner ist es, mit den irischen Ausstellern über meine Lieblingsinsel zu quatschen. Ein bisschen Plausch über Galway 2020, dazu bald mehr, und schon bekomme ich eine riesige Irlandtüte mit sämtlichen Infos zum Land, die ich ja eigentlich schon in und auswändig kenne. Ich verspreche der Dame, bald wieder rüber zu fliegen, und bleibe am Stand von Estland stehen. Schöne bunte traditionelle Gewänder tragen die Frauen, die einen Volkstanz aufführen. Ich lerne: Diese Röcke muss man nie waschen (wie praktisch!) und wer eine bunte Überschürze trägt, ist verheiratet. Nach einem kurzen Abstecher in die finnischen Wälder, wo ich lerne, dass Finnland nach Kiefern riecht, geht es in nur wenigen Schritten direkt nach Afrika. Große Giraffen und Strohhütten versuchen mit Plastikpalmen afrikanischen Flair zu verbreiten. Plötzlich erklingen laute Buschtrommeln und fremdartige Rufe. Eine Trommel- und Tanzgruppe präsentiert am Stand von Ruanda ihre Tänze. Schnell hat sich eine Traube gebildet, alle klatschen im Takt mit. Die Laute, die die Frauen bei ihrem Tanz ausrufen, klingen für meine europäischen Ohren fast tierisch. Alle filmen und fotografieren begeistert - doch es ist ein afrikanischer Mann in seinem eigenen traditionellen Outfit, der meinen Blick auf mich zieht: Begeistert von seinen Landsleuten sitzt er im Publikum und fängt mit seinem Handy den Moment ein - mit einem großen Lachen auf seinem Gesicht. Als die Trommler fertig sind, ziehe ich weiter in die nächste Halle. Zwischen dem Iran und Israel werben hier vor allem die arabischen Staaten für sich. Zwischen den Gängen tut sich ein kleiner Bazar auf, Schmuck und Deko-Nippes aus dem Orient werden verkauft. Auch ich nehme einen pinken Armreif mit und lasse mir meinen Namen auf arabisch schreiben. Doch es zieht mich weiter, spanische Musik schallt mir entgegen. Nur eine Halle weiter wartet Lateinamerika und die Karibik auf mich. Und was soll ich sagen? Diese Hallen werden meine Lieblingshallen der Messe - hier verbringe ich die meiste Zeit und schließe am Ende auch hiermit ab. Ich wollte eigentlich zum Stand 

von Costa Rica. In Instagram-Stories anderer Reiseblogger hatte ich vor ab schon gesehen, wie wunderbar grün es dort ist. Doch spanische Klänge und Gesänge lassen mich sehr lange am Stand von Nicaragua verweilen. Eine vierköpfige Band und eine wunderschöne Tänzerin sorgen für so tolle Stimmung, dass die ersten im Publikum anfangen zu tanzen. Und auch mich zieht eine weitere fröhliche junge Frau aus Nicaragua an der Hand auf die Tanzfläche. Und ehe ich etwas erwidern kann, tanze ich gemeinsam mit ca. 20 anderen Besuchern mit bunten Strohhüten und bunten Holzrasseln aus Nicaragua vor dem Stand zur Musik. Jemand verteilt außerdem Bonbons aus Zuckerrohr. Nach etwa einer halben Stunde macht die Band Pause und die Tanzfläche leer sich. Doch nur wenige Schritte weiter, am Jamaica-Stand, spielt die nächste Band und ich geselle mich auch hier klatschend dazu, ehe ich zum Mittag am anderen Ende des Messegeländes mit drei Reisebloggerinnnen verabredet bin, die ich von Instagram kenne.

Zwischen Brezeln und Thai Food ruhen wir unsere Beine aus und tauschen uns aus. Fernweh und Reiselust sind jetzt bei allen geweckt. Am liebsten jetzt und sofort. In Gedanken plane ich meine Reise nach Nicaragua und Südafrika, während mein Bankkonto leise hämisch lacht. Gemeinsam machen wir uns danach auf den Weg durch Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Bayern, ehe die Mädels nach Australien aufbrechen und ich über Irrwege durch Asien endlich in Südeuropa ankomme. Ich habe mich auf Griechenland, Portugal und Spanien gefreut. Allerdings merke ich hier am Nachmittag richtig, dass die Fachbesucher-Tage vorbei sind und heute "nur" noch der letzte Tag für jedermann ist: Viele Stände sind unbesetzt und Infomaterial liegt unordentlich verteilt an den Ständen. Das macht so keinen Spaß, enttäuscht gehe ich zurück und verpasse so Italien, wo Wein- und Öl-Tastings stattfinden sollten. Doch ich komme wenigstens an Spanien vorbei und kann hier Apfelsaft und Apfelwein aus dem Baskenland probieren und mein Spanienweh stillen. Ich mache mich auf den Rückweg nach Deutschland und bin begeistert, was in unseren Bundesländern los ist. Tolle Stände, viel Action. In Hessen probiere ich leckeren Weißwein, in NRW quatsche ich mit einer Dame über schöne Wanderwege im Bergischen Land, meiner Heimat (Hallo Mama und Petra, ich hab jetzt Wanderkarten für euch!),  winke dem Kölner Dom zu und spaziere von dort in 2 Minuten nach Sachsen-Anhalt. Wenn es doch sonst auch so schnell ginge! Im Industrieland Sachsen spielt auf einer witzigen One-Man-Musikmachine aus allen möglichen industriellen Bauteilen jemand fetzige Musik. Doch mein Highlight bleibt Lateinamerika und so mache ich mich wieder auf den Weg dort hin. Lausche noch einmal jamaikanischen Klängen, schieße endlich mein Erinnerungsfoto in Costa Rica und lausche in der Karibik dem Trommelklang, der mich immer an "Unten im Meer" von Arielle erinnert. Zwei knapp bekleidete Frauen lassen dazu in funkelnden Kostümen die Popos wackeln. Mir so vielen Eindrücken und toller Musik, trete ich den Heimweg an. In Honduras verweile ich ein letztes Mal, ehe ich dann beschwingt tanzend die Hallen verlasse. Draußen auf dem Messevorplatz holt mich die Realität wieder ein: Sturm Eberhard lässt die Fahnen wehen, es regnet. Willkommen zurück in Berlin.

Bildergalerie: Zu Besuch auf der ITB 2019

Highlights von der ITB könnt ihr außerdem in meiner Instagram-Story ansehen.

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