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Von Brücken, Burgen und Bond - zu Besuch in der goldenen Stadt

Von meiner abenteuerlichen Airbnb-Erfahrung in Prag habe ich ja schon berichtet. Doch  wie war die Stadt eigentlich selber? Und was hat James Bond mit Prag am Hut?

Vob überall her sichtbar: die Prager Burg.
Vob überall her sichtbar: die Prager Burg.

Wer noch nicht in Prag war, sollte das schleunigst tun! Ich habe glaube ich noch nie eine atemberaubende Stadt gesehen. Einfach jedes Gebäude dort ist wunderschön! Altbauten wohin das Auge reicht. Viele verwinkelte kleine Gassen, schöne Gebäude und tolle Kirchen ergeben ein unglaublich tolles Stadtbild. Hinzukommt, dass fast jede Straße mit Kopfsteinpflaster gepflastert ist. Man fühlt sich wirklich in der Zeit zurück versetzt.

Durch die Stadt hindurch schlängelt sich die Moldau - viele Brücken verbinden die beiden Stadtseiten. Eine schöner als die andere, aber fast alle menschenleer. Bis auf die Karlsbrücke, die Touri-Attraktion schlechthin. Es gibt wirklich genügend Brücken, über die man die Moldau überqueren könnte, aber wirklich alle nutzen die Karlsbrücke. Diese wird rechts und links von vielen Statuen umrahmt. Kleiner Tipp am Rande, den ich übrigens von einer Freundin bekommen habe: nachts über die Karlsbrücke laufen! Da ist dann zwar immer noch viel los, aber nicht mehr ganz so viel. 

Kurz bevor wir nach Prag gefahren sind, habe ich eine Doku vom WDR über Prag geschaut. Der Moderator fand jede Erhöhung, sei es ein Turm, ein Berg, oder ein anderes hohes Gebäude, bot "die wirklich schönste Aussicht auf Prag". Und ein bisschen hatte er da Recht. Es gibt unzählige Möglichkeiten, auf die roten Dächer der Stadt zu blicken, denn Prag hat nicht nur viele (Aussichts)Türme, sondern liegt auch zwischen dem ein oder anderen Hügel. Meine Lieblingsaussicht war definitiv die von der Burg herab auf die Stadt.

Die astronomische Aposteluhr am Rathaus schlägt zu jeder vollen Stunde.
Die astronomische Aposteluhr am Rathaus schlägt zu jeder vollen Stunde.

Überhaupt war die Burg eine meiner Lieblingsattraktionen und eine der wenigen, für die wir auch Geld bezahlt haben. Denn gleich vorweg: Wir haben kaum Geld für Eintritte ausgegeben, denn wie schon eine Freundin zu mir sagte: "Prag ist wie ein offenes Museum. Alles ist so alt und so schön!" Der Eintritt für die Burg lohnt sich aber auf jeden Fall! Es gibt gestaffelte Eintrittspreise, je nachdem, was man sich innerhalb der Burgmauern alles ansehen möchte. Denn hinter der Mauer verbirgt sich nicht nur die Burg, die übrigens von fast jeder Ecke der  Stadt her sichtbar ist, sondern auch viele andere Sehenswürdigkeiten wie der Veith Dom, das Goldene Gässchen oder diverse Paläste und Museen. Man spricht auch von "Burgstadt" wie von einem Stadtviertel. Fast wären wir gar nicht in die Burg gekommen, die Schlange vor den Toren war eeeeeeeeeendlos. Doch hier ein kleiner Tipp, den wir selber vor Ort entdeckt haben: Zu jeder vollen Stunde ist vor dem Haupteingang Wachablösung. Damit die Wächter durch die Massen marschieren können, teilen Ordner die Schlange in mehrere Teile. In dem Chaos mehr wirklich niemand, wenn man sich einfach irgendwo weiter vorne anstellt... . Der Veith Turm hatte es mir übrigens angetan. Sowohl von Außen, als auch von Innen erinnerte er mich stark an den Kölner Dom. Nä wat wohr dat schön!

Nicht nur von der Burg hat man einen tollen Blick auf die Stadt, sondern auch vom Laurenziberg (tschech.: Petřín) hat man eine schöne Aussicht. Von hier kann man alle Brücken Prags in einer Linie sehen. Auf dem Berg erstreckt sich ein großer Park. Auf den Berg und direkt zum Aussichtsturm, der große Ähnlichkeit mit dem Eiffelturm hat, führt für Fußfaule auch eine Zahnradbahn. Beides haben wir uns aber gespart, weil es einfach zu weitläufig war. Mein Lieblingsplatz auf dem Berg war eine Schaukel in einem Baum. Mit Blick auf Prag schaukeln gehen - kann es noch schöner werden? Überhaupt schön ist auch Prag bei Nacht. Spätestens wenn die Abendsonne die Gebäude in goldenes Licht taucht, weiß man, wieso die Stadt auch die "goldene Stadt" genannt wird. Und weil dann alles so schön golden angeleuchtet wird, wollten wir die Stadt auch im Dunkeln von Oben sehen und sind dafür auf den Rathaus Turm am Altstädter Ring gestiegen. Der kostet auch ein kleines Eintrittsgeld, war seinen Besuch aber auch wert, da er mitten in der Stadt liegt. Der Turm ist auch deshalb so besonders, weil an seinem Mauerwerk eine alte astronomische Aposteluhr angebracht ist. Zu jeder vollen Stunde, wenn die Turmuhr schlägt, bewegen sich außerdem kleine Figuren, die von der Figur des Todes an den Stricken gezogen werden. Auf dem sowieso schon überlaufenen Rathausplatz ist dann fast kein Durchkommen mehr. 

Trdelník, eine Süßspeise, ähnlich wie Stockbrot.
Trdelník, eine Süßspeise, ähnlich wie Stockbrot.

Abgesehen von der Burg und dem Rathaus Turm sind wir eigentlich sonst wirklich nur durch die Straßen gelaufen und haben alles von Außen bestaunt. Genossen haben wir vor allem bei Sonnenschein, den wir leider zu wenig hatten, die Spaziergänge entlang der Moldau. Auf der Moldau gibt es drei kleine Inselchen, die man über Treppenabgänge der Brücken erreichen kann. So kann man die Skyline der Stadt auch einmal vom Wasser aus bestaunen, ohne gleiche eine Bootsfahrt machen zu müssen. Mir wurde übrigens empfohlen, auf der Moldau Tretboot zu fahren. Aber ich denke, dafür müssen wir wohl noch einmal im Sommer hinfahren, Ende Oktober war es dafür nun wirklich zu kalt. Am Ende haben wir uns am Abreisetag doch noch für eine weitere Attraktion angesehen: Die Vrtbovska Gärten. Durch einen unscheinbaren Hofeingang hindurch versteckt sich eine unglaublich schöne Gartenanlage aus der Barockzeit. Und auch wenn keine Sommer. und somit keine Blumenzeit war, hat mir der Besuch sehr gut gefallen, denn der ganze wilde Wein leuchtete in einem tiefen rot! Und wie sollte es auch anders sein, hat man auch von hier einen tollen Ausblick über die Stadt! 

 

Doch nicht nur Gebäude technisch hat die Stadt vieles zu bieten, auch kulinarisch. Denn die Tschechen sind ja für ihre sättigende Hausmannskost bekannt. Und weil Essengehen in Prag relativ günstig ist (zu Deutschen Verhältnissen), haben wir das auch jeden Abend ausgenutzt. Was mich total gereizt hat, war der tschechische Gulasch in einem Brotlaib. Dafür suchten wir stundenlang nach dem für mich perfekten kleinen urigen Lokal, das nicht zu touristisch lag. Endlich gefunden und bestellt - zack! Da war das Brot aus. Aber der Gulasch war trotzdem lecker! Und wer es lieber süß statt deftig mag: Unser Lieblingssnack unterwegs, den wir uns eigentlich auch täglich gegönnt haben, ist Trdelník. Das ist eine Art Stockbrot mit Zucker verziert, das je nach Wahl mit Eis, Sahne und Früchten bestückt wird. Außerdem soll Prag, ähnlich wie Wien, eine Hochburg der Kaffeehäuser sein. Auf der Suche nach einem hätten wir uns fast in die Haare bekommen, denn eigentlich wollte ich eher Café als Kaffeehaus, da diese mitunter doch sehr exklusiv von der Kundschaft, aber vor allem im Preis sind. Anfangs hatten wir etwas Schwierigkeiten, ein kleines gemütliches Café abseits der Touriabfertigung zu finden. Ein Blick in die Seitenstraßen hilft dabei sehr! Und so sind wir auf Bond gestoßen. James Bond. Oder genauer gesagt: Das Bond-Café. Für mein Freund, der ja ein absoluter Bond-Fan ist, und Kuchen abgöttisch liebt, war das natürlich eine schöne Idee. Und auch mir hat das Café total gut gefallen. Ich kann nicht genau erklären wieso, aber ich fand dass die Einrichtung perfekt zu Bond gefallen hat: stylisch-cool, viele grau Töne, Bondgirls an den Wänden, ein großes Bondplakat, Bondbier und natürlich: Martiniflaschen und Gläser in den Regalen. Vor allem aber wichtig: Kakao und Kuchen waren super!

 

Und hier endet unser Auflug nach Prag, denn das Café war der letzte, Ort, an dem wir gewesen sind. Und jetzt genug Text, nach der ganzen Schwärmerei schaut ihr euch am besten die Bildergalerie an. :-)

Die Bilder von unserem Besuch in Prag hat übrigens alle mein Freund gemacht. Schaut doch mal hier auf seiner Fotografie-Seite vorbei. :-)

Das Bond-Café

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